Einführung:

 Der Name der Reichsmarine wurde im Jahr 1935 in Kriegsmarine umgewandelt. Auch erschien ein neues Emblem mit dem Hakenkreuz. Die tatsächliche Änderung des Marinedolchs kam aber erst im Jahr 1938. Sie beschränkte sich im großen und ganzen auf einen neuen Knauf. Der neue Knauf bestand aus einem vergoldeten, aus Messing gegossenen Adler, dessen Kopf nach seiner rechten Seite gewendet war. Die Schwingen des Adlers sind halb gebreitet und nach unten bis zum Sockel des Knaufes herabgezogen. In seinen Fängen hielt der Adler einen etwas schräg gestellten Eichenkranz, in dem sich ein erhobenes Hakenkreuz befand.

Am 28. Januar 1938 wurde der neue Knauf vom Oberkommando der Kriegsmarine mit einer Verfügung "Neues Muster für den Dolchknopf" betitelt, eingeführt. Die Verfügung befahl weiter, dass die Auswechslung der Knäufe bis zu 20. April zu vollziehen war.

 

Beschreibung:
Der Dolch ohne Scheide ist ca. 38 cm lang. Die Scheide ist ca. 28 cm lang, die Klinge ca. 24,5 cm.

Die Kriegsmarine-Uniformvorschrift für 1938 gibt die nachstehende Beschreibung des neuen Dolchs:"Dolch. Gerade, spitze, auf beiden Seiten von der Mitte nach den Schneiden abfallende Klinge von 24 cm Länge in vergoldeter metallener, 28 cm langer Scheide mit zwei Bügeln und Trageringen. Die an beiden Seiten verstärkte metallene und ebenfalls vergoldete Parierstange von 8 cm Länge enthält auf beiden Seiten des in ihrer Mitte befindlichen Vierkants als Verzierung je einen unklaren Anker. Der Griff, welcher in einem Abstand von je 1 cm mit einem Golddraht umwickelt ist, schließt oben mit einem vergoldeten Wehrmachtadler ab; die Gesamtlänge des Griffes beträgt, von der unteren Kante der Parierstange bis zur Spitze des Wehrmachtadlers gemessen, 12 cm. Die Dolchklinge wird in der Scheide durch eine Haltefeder festgehalten."

Diese Beschreibung bezieht sich selbstverständlich auf das amtlich verausgabte Muster von 1938, also nur auf Dolche, die von den Bekleidungsämtern an Portepee-Unteroffiziere und durch die Kleiderkasse auf der Marineschule an Kadetten verausgabt wurden.

Ein Bild aus dem Ralf Siegerts Buch "Die Deutschen Marineblankwaffen".

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Abbildung aus DWJ Nr. 1 , Jan. 1974, Artikel von Jan Pieter Puype „Der Marinedolch“, Folge1.